DE19816787A1 - Baustoff, insbesondere Bodenfliese - Google Patents
Baustoff, insbesondere BodenflieseInfo
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Abstract
Es wird ein Baustoff, insbesondere eine Bodenfliese, mit einer als Trägermaterial dienenden Grundplatte (2), einem auf der Grundplatte (2) aufgebrachten oder an dieser befestigten Objekt (4), einem sich an die Grundplatte (2) anschließenden Rahmen (3), der höher ist als der höchste Punkt P des Objektes (4), und einer den Rahmen (3) abdeckenden klaren Deckplatte (1) vorgeschlagen, wobei in dem aus Grundplatte (2), Rahmen (3) und Deckplatte (1) gebildeten abgeschlossenen Raum (6) eine in flüssiger Form eingebrachte und darin ausgehärtete Kunststoffmasse vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Baustoff, insbesondere eine Bodenflie
se, in die ein Objekt, beispielsweise ein Kunstwerk, eingebracht
ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Baustoffes.
Seit jeher haben Künstler ihre Kunstwerke nicht nur auf eine Lein
wand gebracht sondern auch Wände und Decken bemalt. Fresko, die auf
feuchtem Kalkputz aufgebrachte Wandmalerei, ist bekannt. Auch Boden
malereien wurden versucht, aber es gelang nicht, diese dauerhaft auf
dem Boden aufzubringen, da zwangsläufig Abrieb eintritt, wenn Mensch
oder Tier das Kunstwerk begehen.
In der DE 195 39 913 werden handgemalte Bilder mit einer Oberflä
chenschutzschicht offenbart. Diese Schutzschicht wird gebildet durch
eine dünne, flexible, glasklare Epoxydharzschicht, die auf die zu
schützende Bildoberfläche aufgebracht wird. Durch diese Schicht
können Wandbilder vor Verschmutzung geschützt werden. Im Gegensatz
zu klaren Lacken reißt eine Epoxydharzschicht nicht, so daß ein
dauerhafter Schutz gewährleistet werden kann.
Zum Schutz eines auf den Boden aufgebrachten Kunstwerkes ist eine
solche Schicht jedoch nicht geeignet, da der Kunststoff weich ist
und folglich auch einem Abrieb unterliegt.
Es sind von Künstlern geschaffene Teppiche bekannt geworden, die als
Ersatz für eine Bodenmalerei dienen sollen, da sie gegen Betreten
resistenter sind. Auch wurden Bodenfliesen bemalt und anschließend
gebrannt, die dann als Fußboden Verwendung finden konnten. Mosaik
arbeiten sind ebenfalls Ausdruck künstlerischen Schaffens, um ein
gegen Abrieb beständiges im Boden angeordnetes Kunstwerk zu schaf
fen.
Von dieser Problemstellung ausgehend soll ein Baustoff, insbesondere
eine Bodenfliese geschaffen werden, die es gestattet, ein Kunstwerk
dauerhaft begehbar anzuordnen.
Die Problemlösung erfolgt durch eine als Trägermaterial dienende
Grundplatte, einem auf der Grundplatte aufgebrachten oder an dieser
befestigten Objekt (Kunstwerk), einem sich an die Grundplatte an
schließenden Rahmen, der höher ist als der höchste Punkt des Objek
tes (Kunstwerk) und einer den Rahmen abdeckenden klaren Deckplatte,
wobei in den aus Grundplatte, Rahmen und Deckplatte gebildeten
abgeschlossenen Raum eine in flüssiger Form eingebrachte und darin
ausgehärtete Kunststoffmasse vorgesehen ist.
Nach dem Aushärten ist der Baustoff von oben durchsichtig, so daß
der Blick auf das Objekt frei ist. Die klare Deckplatte, die vor
zugsweise aus Glas besteht, bildet eine hochabriebfeste Schicht.
Durch die klebende Wirkung der Kunststoffmasse im Inneren der Fliese
wird ein enorm belastungsfähiger Verbundwerkstoff geschaffen.
Der Rahmen weist vorzugsweise mindestens eine Einfüllöffnung für die
flüssige Kunststoffmasse auf. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn
zwei Einfüllöffnungen vorgesehen sind.
Wenn der Rahmen nach dem Aushärten der Kunststoffmasse entfernbar
ist, können die Seitenränder des Baustoffes bearbeitet werden. Wenn
auch die Grundplatte klar ist, ist das Objekt von beiden Seiten
sichtbar. Der Baustoff kann dann beispielsweise als Tischplatte oder
als Treppenstufe eingesetzt werden. Hierzu ist es insbesondere
vorteilhaft, wenn auch der Rahmen klar, beispielsweise wie die
Deckplatte und die Grundplatte aus Glas ausgebildet ist.
Die Kunststoffmasse kann ein Epoxydharz sein.
Um eine besonders ansprechende Gestaltung zu erhalten, ist es vor
teilhaft, wenn die ausgehärtete Kunststoffmasse luftblasenfrei ist.
Ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Baustoffes ist
durch folgende Schritte gekennzeichnet:
- - auf eine Grundplatte wird ein Objekt (Kunstwerk) aufge bracht oder an ihr befestigt;
- - mit der Grundplatte wird ein umlaufender Rahmen dichtend verbunden, der höher ist als der höchste Punkt des Objek tes;
- - auf den Rahmen wird eine durchsichtige Deckplatte aufge legt und mit dem Rahmen dichtend verbunden;
- - über mindestens eine im Rahmen vorgesehene Einfüllöffnung wird in den von Grundplatte, Rahmen und Deckplatte gebil deten Raum eine flüssige Kunststoffmasse eingefüllt, die in dem Raum durchsichtig aushärtet.
Grundplatte, Rahmen, und Deckplatte sind paßgenau zueinander ausge
bildet, so daß ein ansprechendes Äußeres geschaffen wird. Der so
gewonnene Baustoff kann als Bodenfliese, Tischplatte, Treppenstufe
oder auch als Trennwand Verwendung finden. Werden die Abmessungen
von Grundplatte, Rahmen und Deckplatte entsprechend gewählt, kann
sogar ein Träger geschaffen werden, der eine hohe Festigkeit und
Belastungsfähigkeit aufweist. Mit dem neuen Baustoff wird eine
völlig neue Art der Gestaltungsmöglichkeit von Innenräumen möglich.
Wenn während des Einfüllens der Kunststoffmasse zumindest eine der
Platten (Grundplatte oder Deckplatte) beheizt wird, wird die Visko
sität der Masse im geschlossenen Raum herabgesetzt, so daß in ihr
entstehende Luftblasen schnell aufsteigen können. Der Aushärteprozeß
wird verlangsamt, so daß eine blasenfreie Aushärtung möglich ist.
Um einen rahmenlosen Baustoff zu erhalten, kann der Rahmen nach dem
Aushärten der Kunststoffmasse entfernt werden.
Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke kann auch dazu benutzt
werden, in den Hohlraum einer herkömmlichen Doppelverglasung flüssi
ge Kunststoffmasse einzufüllen und glasklar aushärten zu lassen.
Damit würde ein Baustoff geschaffen, der Eigenschaften von Sicher
heitsglas aufweist, gegenüber herkömmlichen Sicherheitsglas aber
wesentlich leichter und kostengünstiger ist.
Bei bereits eingebauten Fenstern könnte mit Hilfe eines Zusatzrah
mens eine zweite Glasscheibe in beliebigem Abstand zur bestehenden
Scheibe montiert werden. Nach Einfüllen und Aushärten der Kunst
stoffmasse ist dann praktisch ein nachrüstbares Sicherheitsglas
geschaffen worden, wodurch Einfamilienhäuser nachträglich kostengün
stig abgesichert werden könnten.
Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt nicht maßstabgetreu:
Fig. 1 den Querschnitt durch eine Bodenfliese oder dgl.;
Fig. 2 den Schnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1.
Die Bodenplatte, Tischplatte oder Treppenstufe besteht aus einer
Grundplatte 2, dem rundum auf die Grundplatte 2 dichtend aufgelegten
Rahmen 3, dem Objekt 4, das Kunstwerk also, das entweder direkt auf
die Grundplatte 2 aufgebracht (aufgemalt) oder an ihr befestigt ist,
sowie der Deckplatte 1. Die Deckplatte 1, die Grundplatte 2 und der
Rahmen 3 können glasklar ausgebildet sein. Um das im Inneren einge
schlossene Objekt 4 sichtbar zu machen, muß zumindest die Deckplatte
1 durchsichtig ausgebildet sein.
Nachdem Grundplatte 2, Rahmen 3 und Deckplatte 1 miteinander dich
tend verbunden wurden, wird über die im Rahmen 3 vorgesehenen Ein
füllöffnungen 5 eine flüssige Kunststoffmasse, vorzugsweise Epoxyd
harz mit niedriger Viskosität eingefüllt. Luftblasen steigen in der
Kunststoffmasse auf und entweichen entweder durch die Einfüllöff
nungen 5, wenn diese groß genug ausgebildet sind oder über extra
vorgesehene, hier nicht näher dargestellte Entlüftungsbohrungen.
Nach Aushärten des Kunststoffes im Raum 6 wird ein belastungsfähiger
Verbundwerkstoff erhalten, der das Objekt 4 sicher trägt. Die Deck
platte 1 ist entsprechend abriebfest ausgebildet. Wie Fig. 1 zeigt,
ist der Rahmen 3 etwas höher als der höchste Punkt P des Objektes 4
um ein sicheres Einschließen des Objektes 4 in dem Raum 6 zu gewähr
leisten. Je höher der Rahmen 3 und/oder je stärker die Platten 1, 2
ausgebildet sind, um so stabiler wird der Baustoff. Bei entsprechen
der Ausgestaltung kann er nicht nur als Bodenfliese, sondern bei
spielsweise auch als Treppenstufe, Tischplatte oder Träger Verwen
dung finden.
1
Deckplatte
2
Grundplatte
3
Rahmen
4
Objekt/Kunstwerk
5
Einfüllöffnung
6
Raum
Phöchster Punkt
Phöchster Punkt
Claims (12)
1. Baustoff, insbesondere Bodenfliese, mit einer als Trägermateri
al dienenden Grundplatte (2), einem auf der Grundplatte (2)
aufgebrachten oder an dieser befestigten Objekt (4), einem sich
an die Grundplatte (2) anschließenden Rahmen (3), der höher ist
als der höchste Punkt P des Objektes (4), und einer den Rahmen
(3) abdeckenden klaren Deckplatte (1), wobei in dem aus Grund
platte (2), Rahmen (3) und Deckplatte (1) gebildeten Raum (6)
eine in flüssiger Form eingebrachte und darin ausgehärtete
Kunststoffmasse vorgesehen ist.
2. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rah
men (3) mindestens eine Einfüllöffnung (5) für die flüssige
Kunststoffmasse aufweist.
3. Baustoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rah
men (3) zwei Einfüllöffnungen (5) aufweist.
4. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rah
men (3) nach dem Aushärten der Kunststoffmasse entfernbar ist.
5. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundplatte (2) klar ist,
6. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Deck
platte (1) aus Glas ist.
7. Baustoff nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (2) aus Glas ist.
8. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kunststoffmasse ein Epoxydharz ist.
9. Baustoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus
gehärtete Kunststoffmasse luftblasenfrei ist.
10. Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- 1. auf einer Grundplatte (2) wird ein Objekt (4) aufgebracht oder an ihr befestigt;
- 2. mit der Grundplatte (2) wird ein umlaufender Rahmen (3) dichtend verbunden, der höher ist als der höchste Punkt P des Objektes (4);
- 3. auf den Rahmen (3) wird eine durchsichtige Deckplatte (1) aufgelegt und mit dem Rahmen (3) dichtend verbunden;
- 4. über mindestens eine im Rahmen (3) vorgesehene Einfüllöff nung (5) wird in den von Grundplatte (2), Rahmen (3) und Deckplatte (1) gebildeten Raum (6) eine flüssige Kunst stoffmasse eingefüllt, die in dem Raum (6) durchsichtig aushärtet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Einfüllens der Kunststoffmasse zumindest eine der Platten
[Grundplatte (2), Deckplatte (1)] beheizt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rahmen (3) nach dem Aushärten der Kunststoffmasse entfernt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998116787 DE19816787C2 (de) | 1998-04-16 | 1998-04-16 | Baustoff, insbesondere Bodenfliese |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998116787 DE19816787C2 (de) | 1998-04-16 | 1998-04-16 | Baustoff, insbesondere Bodenfliese |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19816787A1 true DE19816787A1 (de) | 1999-10-21 |
DE19816787C2 DE19816787C2 (de) | 2002-03-14 |
Family
ID=7864663
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1998116787 Expired - Fee Related DE19816787C2 (de) | 1998-04-16 | 1998-04-16 | Baustoff, insbesondere Bodenfliese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19816787C2 (de) |
Cited By (1)
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- 1998-04-16 DE DE1998116787 patent/DE19816787C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102005038004B4 (de) * | 2005-08-09 | 2008-07-03 | Porzellanfabrik Weiden Gebr. Bauscher, Zweigniederlassung Der Bhs Tabletop Ag | Geschirrteil |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19816787C2 (de) | 2002-03-14 |
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